Fünf Einrichtungen der Christophorus-Gesellschaft feierten Jubiläum

Bild: Sabine Märkle, Christophorus-Gesellschaft

09.08.2024

50 Jahre Wohnungslosenhilfe, 45 Jahre Straffälligenhilfe, 35 Jahre Schuldnerberatung, 20 Jahre Insolvenzberatung und 10 Jahre Schuldnerberatung in der JVA - die ökumenische Christophorus-Gesellschaft vereint all diese Einrichtungen unter einem Dach. Und so kamen über 100 Gäste aus Politik, Gesellschaft, Kirche, Polizei, Justiz und sozialen Einrichtungen aus Stadt und Landkreis Würzburg und darüber hinaus ins Burkardushaus, um diese stolzen Jubiläen miteinander zu feiern.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem geistlichen Impuls durch Bischof Dr. Franz Jung und Dekan Dr. Wenrich Slenczka. Beide betonten die Notwendigkeit von kirchlichem und caritativ-diakonischem Handeln gerade für die Menschen, die vermeintlich am Rande der Gesellschaft stehen und doch eigentlich in deren Mitte gehören. Denn jeder von ihnen habe eine Würde, die es, gerade auch in diesen Zeiten, zu bewahren gelte, egal, ob jemand in Haft ist, obdachlos, oder überschuldet sei.

Staatssekretär Sandro Kirchner wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hin. Gerade in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum für Menschen in prekären Lebenslagen sei es sehr wichtig, hier seitens der Politik anzusetzen. Er betonte, dass die Bayrische Staatsregierung schon vieles unternommen habe, um die Wohnungsknappheit in den Griff zu bekommen und auch noch vieles tun werde. Gleichwohl sei es nicht nur eine politische Aufgabe, sondern eine Aufgabe, die die Gesellschaft als Ganze fordere.

Die Vorständin für Soziales des Diakonischen Werkes Bayern, Sandra Schuhmann, würdigte das vielfältige und bedarfsgerechte Angebot, das eine Bereicherung für Stadt und Landkreis Würzburg sei. Sie hob die Bedeutung des großen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Beratungsstellen hervor. Deren unermüdliche Arbeit sei essentiell für das soziale Gefüge der Gesellschaft.  

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Blick in die Arbeit der fünf Einrichtungen. Deren Leiterinnen und Leiter schilderten eindrücklich, wie herausfordernd die Arbeit mit Klienten und Klientinnen in schweren Lebenslagen sei. Gleichzeitig betonten sie, dass gerade die Möglichkeit, mit Menschen zu arbeiten, die von allen abgeschrieben wurden sehr motivierend und sinnstiftend sei. Ihnen wieder eine Perspektive geben zu können, würde die manchmal doch sehr belastenden Erlebnisse wieder mehr als wett machen.
Die Geschäftsführerin Nadia Fiedler merkte an, dass es noch viele Herausforderungen zu meistern gäbe. Nicht nur der knappe Wohnraum, sondern auch das Thema Obdachlosigkeit und Pflegebedürftigkeit, sowie die gesundheitliche Versorgung seien Themen, die noch viel Anstrengungen erforderten. Hier könne es nur nachhaltige Lösungen geben, wenn Politik, Kirchen, Sozialverbände, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Lösungen finden würden.

Text: Nadia Fiedler, Christophorus-Gesellschaft

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