Musikanten, die gegen das Novembergrau anblasen und ein Metzger, dem Wohnungslose nicht Wurst sind

Paul Lehrieder MdB und Barbara Stehmann (Förderverein Wärmestube). Foto: Angelika Cronauer

03.12.2021

Besorgte Blicke waren zum wolkenverhangenen Novemberhimmel gerichtet an diesem Samstag in der Rüdigerstraße. Die Zweifel, ob das Wetter wohl halten werde, wichen allerdings sehr schnell einem Funkeln in den Gesichtern der Leute, als ein neunköpfiges Ensemble der Laurentius-Musikanten aus Heidingsfeld die schmale Querstraße gleich hinter dem Mainfranken-Theater mit eindrucksvollem Bläserklang beschallte. Sogar unbeteiligte Passanten oder Autofahrer blieben stehen und hielten einen Moment inne, um der Musik zu lauschen und mit Applaus und erhobenem Daumen ihre Anerkennung gegenüber den Musikanten zum Ausdruck zu bringen.  

Zahlreiche Menschen hatten sich voller Vorfreude vor der Wärmestube zum traditionellen Herbstfest des Fördervereins Wärmestube e.V. eingefunden, um an diesem Tag für ein paar Stunden die Alltagssorgen hinter sich zu lassen und sich stattdessen auf musikalische und kulinarische Art verwöhnen zu lassen..

Der Metzgermeister Michael Wolz aus Estenfeld stellte auch dieses Jahr wieder großzügigerweise ein vielfältiges Buffet bereit und seine Mitarbeiterin Helga Becker und ihre Freundin Gitti Krüger haben es sich wieder nicht nehmen lassen, das Mittagessen höchstpersönlich an die Gäste der Wärmestube auszugeben. Ehrenamtlich versteht sich. Das ortsbekannte Duo ist in der Wärmestube gern gesehen und sehr beliebt, da ihnen der persönliche Kontakt zu den Gästen der Wärmestube und der achtungsvolle Umgang mit diesen eine Herzensangelegenheit ist, die ihnen von allen Beteiligten hochangerechnet wird.

Und so fand Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder als Vorsitzender des Fördervereins Wärmestube in seiner Begrüßung auch nur anerkennende und wertschätzende Worte für die Menschen, die im Kleinen und im Großen zum Gelingen dieses Festes beigetragen und somit den Bedürftigen einen erholsamen Nachmittag beschert haben. Besonderer Dank galt den Laurentius-Musikanten unter der Leitung von Maria Mitnacht, dem großzügigen Metzger Michael Wolz, den Diensthabenden aus der Wärmestube: Andreas Schick und Praktikantin Antonia Mitnacht und dem bewährten Team vom Förderverein: Barbara Stehmann und Bernhard Christof,  die sich von den pandemiebedingten Herausforderungen und Einschränkungen nicht haben beirren lassen und das Fest einfach von drinnen nach draußen verlegt haben.

„Sie alle haben mit Ihrem Engagement nicht nur heute bewiesen, was möglich ist, wenn die Menschen zusammenhalten“, so Paul Lehrieder. Ebenso wandte er sich an die Gäste der Wärmestube mit den Worten: „Die Wärmestube soll Ihnen gerade in Erwartung eines in vielerlei Hinsicht harten Winters einen Ort bieten, an dem Sie sich aufgehoben und angenommen fühlen dürfen und an dem Sie trotz oder gerade wegen Ihrer herausfordernden Lebenssituationen Ihren Platz haben. Ihren Platz im Zentrum der Stadt Würzburg. Ihren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft.“

Text: Alicia Kühn, Caritas Diözese Würzburg

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