Wärmende Spende

Schlafsäcke für die Bahnhofsmission

V.L.: Leiter Michael Lindner-Jung, Dr. Hans-Adam von Schultzendorff, Sozialreferentin Dr. Hülya Düber, der Spender Dr. Dr. Jan Jürgens und Mitarbeiterin Sandra Hirsch in der Bahnhofsmission am Hauptbahnhof. Bild: Georg Wagenbrenner

Über 46.000 Besucher und Anfragen erreichen die Würzburger Bahnhofsmission im Jahr. Bei zahlreichen Problemen hilft das Team um Michael Lindner-Jung direkt oder vermittelt an die passende soziale Einrichtung in Würzburg weiter. Bisweilen kreuzen sich die Wege nur kurz und dennoch kann die Station am Hauptbahnhof eine existentielle Sorge nehmen. Beispielsweise durch einen Winterschlafsack und eine Isomatte, die ein Obdachloser rechtzeitig vor einer eisigen Nacht hier bekommen kann. Diesen Service ermöglicht nun voraussichtlich für die gesamte Wintersaison 2018/19 eine Spende von Dr. Dr. Jan Jürgens. Der Würzburger Chirurg hat in seinem Berufsleben Erfahrungen mit Opfern von Erfrierungen gemacht. Ein Mann, den er lange behandelte, kann nun trotz einer Amputation, wieder als Koch arbeiten. Letztlich eine leidvolle Erfolgsgeschichte, die den Arzt für das Thema Obdachlosigkeit bei Frost sensibilisierte.

Zusammen mit der Johanniter Hilfsgemeinschaft Franken und dessen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Hans-Adam von Schultzendorff suchte Dr. Jürgens eine geeignete Anlaufstelle in der Stadt, um präventive Hilfe leisten zu können. Die Bahnhofsmission ist aus Sicht der Sozialreferentin Dr. Hülya Düber aufgrund ihrer Zentralität und der 24 Stunden geöffneten Tür ideal als Ausgabestelle: „Es gibt Menschen, für die aus verschiedensten Gründen eine Nacht in einer Notunterkunft auch bei zweistelligen Minustemperaturen nicht in Frage kommt. Wenn dann die Ausrüstung nicht passt, kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.“

50 Sets aus Schlafsack und Matte sind nun für diese eisigen Nächte eingelagert. Laut Michael Lindner-Jung gab es in der Vergangenheit schon frostige Wintertage, an denen dieser Service gleich fünf Mal gefragt war. Dies kann für einen Personenkreis sein, der in Würzburg zu Hause, aber ohne Obdach ist, wie auch für Menschen auf der Durchreise. Beteiligt haben sich an der guten Tat letztlich viele Menschen: Dr. Jürgens verzichtete an seinem 70. Geburtstag auf Geschenke und bat um eine Spende für diesen Zweck.

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