Winter in Würzburg. Sinkende Temperaturen.

Die Christophorus Gesellschaft bittet um Hilfe, die nichts kostet

Offene Türe der Kurzzeitübernachtung und der Beratungsdienste in der Wallgasse 3

„Ein leerer Kühlschrank und die Romantik der fallenden Flocken locken mich ins vorweihnachtliche Stadtgetümmel. Nach den ersten 50 Metern wird mir mit einer bläulichen Farbe an den Fingern und einem Taubheitsgefühl bewusst, dass die Handschuhe noch auf dem Küchentisch liegen. Die Hände in die Ärmel verzogen, schwimme ich mit im Schwarm der Menschen. Plötzlich sehe ich eine offensichtlich noch kältere, dunkelblaue Hand. Sie gehört zu einem Mann, der sich in leichter Bundeswehrmontur zum Schlafen auf eine Parkbank gelegt hat. Dass dieses Nickerchen ein längeres werden könnte, verrieten mir die zwei leeren Weinflaschen neben ihm. Diese Kälte, seine karge Bekleidung und sein Zustand könnten lebensbedrohlich sein, dachte ich mir und weckte ihn. Als ich ihm sagte, dass er sich hier den Tod hole, nickte er nur und setzte sich auf. Ich begleitete den Mann zur ökumenischen Kurzzeitübernachtung in der Wallgasse 3, wo er zumindest für eine Nacht der Kälte entfliehen konnte. Er hatte Glück gehabt, dass man auf ihn aufmerksam wurde und man ihm weiterhelfen konnte“, so Marius Maier.

Oftmals schätzen Betroffene die Situation im Winter falsch ein und gefährden ihr Leben, wenn sie bei Minusgraden im Freien übernachten. Die Geschichte zeigt, dass in Würzburg kein Mensch in der kalten Jahreszeit frieren sollte. Es gibt im Stadtgebiet Einrichtungen, die Schutz vor der Kälte bieten.

Die Christophorus Gesellschaft appelliert an die Bevölkerung nicht wegzuschauen, wenn man im Winter auf einen Menschen in Not treffe: „Sie können helfen und dadurch Leben retten.“ Ein Anruf bei der Polizei genüge. Oder man informiert den Hilfesuchenden über die Hilfsangebote in Würzburg oder bringt ihn in die Wallgasse 3!

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